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Sonderausstellung 10. Mai 2020 bis 23. August 2020 (verlängert)
Einige waren Nachbarn.
Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand
Die Ausstellung adressiert eine der zentralen Fragen zum Holocaust: Wie war der Holocaust möglich? Die zentrale Rolle von Hitler und anderen Führern der NSDAP ist unbestreitbar.
Doch die Abhängigkeit dieser Täter von unzähligen anderen für die Durchführung der NS-Rassenpolitik ist weniger bekannt. Im nationalsozialistischen Deutschland und in dem von Deutschland dominierten Europa entwickelten sich überall, in Regierung und Gesellschaft, Formen von Zusammenarbeit und Mittäterschaft, wo immer die Opfer von Verfolgung und Massenmord auch lebten.
„Einige waren Nachbarn“ untersucht die Rolle der gewöhnlichen Menschen im Holocaust und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Diese Einflüsse reflektieren Angst, Gleichgültigkeit, Antisemitismus, Karriereangst, Ansehen in der Gemeinschaft, Gruppenzwang oder Chancen auf materiellen Gewinn. Die Ausstellung zeigt auch Personen, die den Möglichkeiten und Versuchungen, ihre Mitmenschen zu verraten, nicht nachgegeben haben und uns daran erinnern, dass es auch in außergewöhnlichen Zeiten Alternativen zu Kollaboration und Täterschaft gibt.
Eine Sonderausstellung des United States Holocaust Memorial Museum Washington D.C.
Die Trauernde und das Gedenken in Oberhausen
Ausstellung 18. Juni 2019 bis 1. März 2020
Zur Ausstellung
Vor nunmehr 57 Jahren weihte die Stadt Oberhausen ein zentrales Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs, die Opfer des Nationalsozialismus und für Vertriebene ein: eine vier Meter hohe, in einen Umhang gehüllte Frau aus Stein: „Die Trauernde“. Seither dient „Die Trauernde“ der Stadt Oberhausen als offizieller Gedenkort zum Volkstrauertag. Diese in Stein gemeißelte Gedenk-Tradition hat jedoch im Laufe der Jahrzehnte Risse bekommen. Nicht erst in jüngerer Zeit weisen kritische Stimmen darauf hin, dass der Urheber der Skulptur, Willy Meller, mit dem Nationalsozialismus verstrickt war und das Opferverständnis des Denkmals heute unzureichend ist. Die Ausstellung macht sich auf, nach den Rissen im Oberhausener Gedenken zu suchen, und fragt danach, wie ein angemessener Umgang mit „Der Trauernden“ zukünftig aussehen könnte.
Eine Eigenproduktion der Gedenkhalle Oberhausen mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung NRW
Mit der in Eigenproduktion produzierten Ausstellung zur Haltung des Weltstars zu Deutschland und den Nationalsozialisten konnte die Gedenkhalle ein großes Publikum begeistern.
Aufgrund des starken Interesses hat die Gedenkhalle ihre Marlene-Dietrich-Wechselausstellung zu einer Wanderausstellung umgebaut, die ab sofort entliehen werden kann. Interessenten wenden sich mit ihrer Anfrage per E-Mail an gedenkhalle-bunkermuseum@oberhausen.de oder an Tel. +49/208/607053113.
Abbildung © Nils Oskamp
In der Graphic Novel „Drei Steine“ hat Nils Oskamp seine eigene Geschichte festgehalten, als er zur Zielscheibe von Neonazis wurde. Zwischen Verteidigung und Flucht versuchte er nicht nur sprichwörtlich, die Attacken zu überleben. Die drei Steine, nach denen die Graphic Novel betitelt ist, machen beispielhaft deutlich, was es für Nils Oskamp bedeutete, nicht selbst zum Täter zu werden und andere zum Opfer zu machen. Eine Ausstellung mit Aktualitätsbezug.